07.Mai 2025

Wenn's von oben klatscht – Regen und andere Camper-Albträume

Warum Wasser von oben nicht nur die Laune, sondern auch das Wohnmobildach auf die Probe stellt.

Wenn's von oben klatscht – Regen und andere Camper-Albträume

Es gibt zwei Dinge, die das Camperherz auf eine harte Probe stellen: Regen und unangemeldeter Besuch. Und wer beides gleichzeitig erlebt hat – am besten noch mit zwei nassen Hunden im 7-Meter-Kastenwagen – weiss, dass selbst die schönste Freiheit ihre Grenzen hat.

Aber bleiben wir mal beim Regen. Der scheint nämlich ein ganz besonderes Verhältnis zu Wohnmobilen zu haben. Ein eher... tropfendes.

30 Quadratmeter Regenauffangstation

Ein Wohnmobil-Dach kann gut und gerne mal 30 Quadratmeter gross sein. Klingt nach Luxus, ist bei Starkregen aber eher eine Open-Air-Wasserrutsche mit Staupotenzial. Denn wenn’s richtig runterkommt, dann sammelt sich auf dieser Fläche nicht nur Wasser, sondern gerne auch Blätter, Dreck und der ein oder andere geplatzte Traum von einer trockenen Nacht.

Der Nivellierungs-Fehler

Klar, alle wollen das perfekte Level: schön waagrecht schlafen, keine schiefen Eier in der Pfanne, keine rollenden Kaffeetassen. Aber Achtung: Wer bei Regen das Fahrzeug perfekt ausnivelliert, baut sich seine eigene Dachbadewanne.

Besser ist es, das Wohnmobil immer ein bisschen nach vorne oder hinten abfallen zu lassen – 1 bis 2 Grad reichen schon. So findet das Wasser seinen Weg nach draussen, statt sich zu sammeln wie Gäste an einem Raclette-Buffet.

Platsch! Wasser marsch durch’s Hecki

Wenn der Regen dann noch mit einer Brise Wind flirtet, kann’s richtig unangenehm werden: Das Wasser wird durch die Zwangsbelüftung gedrückt – meist über das Heckfenster (Hecki) – und plötzlich tropft es von der Decke wie in einer Tropfsteinhöhle. Romantisch? Nur wenn man eine wasserdichte Matratze und Sinn für Ironie hat.

Regen bringt... Kreativität!

Aber Regen ist nicht nur fies, sondern auch ein echter Kreativitäts-Booster im Camperalltag:

  • Der Handtuch-Marathon: Wer braucht schon Fitness? Versuche, den durchnässten Hund Gino davon abzuhalten, sich auf dem Bett zu schütteln – während du mit einem Fuss das Wasser vor der Tür aufhältst und mit der anderen Hand das Dachfenster schliesst.
  • Wäsche-Tetris 3.0: Nasse Kleidung, nasse Decken, nasse Schuhe. Irgendwie muss das alles getrocknet werden – und zwar auf nur 28 Quadratmetern Wohnfläche. Und ja, das ist schon richtig gross. Aber wenn alles feucht ist, fühlt es sich trotzdem an wie eine Schuhschachtel.
  • Frostiger Abschluss: Bei kaltem Regen oder Nachtfrost entstehen auf dem Dach sogenannte Displacements – kleine Wasserreservoirs, die über Nacht zufrieren. Sieht hübsch aus, macht aber beim Anfahren Geräusche, als würde ein Eisbär Samba tanzen.

Markise bei Regen? Nur mit Köpfchen!

Markise rausfahren? Klar – Schutz vor Regen ist ja auch was Feines. Aber Achtung: Wenn sich Wasser sammelt und man zu schnell auf den Knopf drückt, gibt’s eine Gratisdusche.

Deshalb: Immer leicht schräg stellen, am besten mit einem Bein etwas tiefer – so kann das Wasser ablaufen und du bleibst trocken. Also zumindest obenrum.

Fazit: Regen gehört dazu. Gute Laune auch.

Regen gehört zum Campingleben wie Loui zu Gino. Man kann ihn nicht vermeiden, aber man kann lernen, damit umzugehen – und sich dabei selbst nicht zu ernst zu nehmen. Ein bisschen Schräglage beim Parken, eine gut gespannte Markise und ein Stapel alter Handtücher retten dir den Tag.

Tipp zum Schluss: Ein Paar Clogs vor der Tür, eine Thermoskanne mit Tee und die Fähigkeit, über das Chaos zu lachen, sind oft wertvoller als Solarzellen auf dem Dach.

Bleibt trocken – oder wenigstens entspannt.
Euer Team von uncampliziert.ch