26.Mai 2025

Richtig navigiert ist halb gereist

Warum kein Navi perfekt ist – aber manche besser als andere. Und warum Elena mit Google Maps auf dem Beifahrersitz sowieso alles toppt.

Wer viel reist, hat was zu erzählen. Wer mit dem Wohnmobil über 3,5 Tonnen reist, hat noch mehr zu erzählen – vor allem, wenn es um Navigation geht. Und eines kann ich dir gleich vorwegnehmen: Das perfekte Navi gibt’s nicht. Glaub mir, ich habe sie (fast) alle gehabt.

Von TomTom über Tablet-Apps, Google Maps und Co. bis hin zur aktuellen Wuchtbrumme, dem Garmin dēzl LGV1010, war alles dabei. Ach ja, und dann ist da noch meine Lieblingsnavigation – Elena, ausgestattet mit Adleraugen, einem ausgeprägten Orientierungssinn und einem offenen Google Maps auf dem Handy. Uns schlägt keiner. Ausser vielleicht eine gesperrte Straße in der Toskana.

Tablet-Navigation: Freiheit mit Tücken

Navigieren mit dem Tablet? Klingt cool, funktioniert auch – wenn man folgendes hat:

Was du brauchst:

  • Ein gutes GPS-Signal (sonst ist man in Südtirol plötzlich in Slowenien)
  • Eine stabile Halterung (ohne Hüpfer beim Schlagloch)
  • Eine Stromversorgung, die nicht bei jeder Pause leer ist

Vorteile:

  • Grosse, übersichtliche Karten
  • Apps wie Sygic Truck, Copilot GPS oder MapFactor bieten LKW-Modus
  • Oft günstiger als Standalone-Navis

Nachteile:

  • GPS? Nicht jedes Tablet hat überhaupt eins.
  • Bei starker Sonne wird’s schnell warm – und dann schwarz.
  • Kein Internet? Kein Live-Traffic. Viel Spaß im Stau.

Smartphone-Apps: Immer dabei, aber mit Limits

Google Maps ist schnell, aktuell und kennt jede Baustelle – aber weiss nicht, dass dein Wohnmobil über 3,5 Tonnen wiegt und 3,90 hoch ist. Überraschung auf dem Dorfweg garantiert.

Vorteil:

  • Live-Verkehrsdaten top
  • Immer griffbereit
  • Sprachsteuerung und einfachste Bedienung

Nachteil:

  • Keine Rücksicht auf Fahrzeuggröße, Gewicht oder Anhänger
  • Internetabhängig (ohne Roaming-Flatrate kann’s teuer werden)

Standalone-Navis: Teuer, aber (fast) sorgenfrei

Das Garmin dēzl LGV1010 ist aktuell mein Favorit. Es kennt mein Wohnmobil fast besser als ich: Gewicht, Maße, Anhängerkupplung – alles drin.

Vorteile:

  • Fahrzeugprofile für LKW oder Womo
  • Offline-Nutzung
  • Lebenslange Kartenupdates

Nachteile:

  • Teurer als Apps
  • Bedienung manchmal etwas "old school"
  • Verkehrsinfos brauchen Smartphone-Kopplung

Und dann ist da noch… Elena

Ganz ehrlich: Die beste Navigation sitzt auf dem Beifahrersitz. Sie heisst Elena, hat ein offenes Google Maps, einen sechsten Sinn für Baustellen und ein unerschütterliches Vertrauen in die nächste Kaffeepause. Kein Navi der Welt kann das.

Der beste Tipp: Verkehrsschilder lesen!

So gut Technik auch ist – Verkehrsschilder schlagen jedes Display. Denn während dein Navi noch „rechts abbiegen“ ruft, zeigt dir ein Schild, dass dort nur Fahrräder durchdürfen. Und dann… na ja, steht man plötzlich in St. Pellegrino.

Fun Fact: Wusstest du, dass St. Pellegrino nicht nur ein Mineralwasser, sondern auch ein italienischer Gebirgspass ist? Und dass man da mit einem Wohnmobil und Anhänger nicht unbedingt durchfahren sollte? Ich schon. Seit letzter Woche.

Fazit: Augen auf, Navi an – und den Humor nicht verlieren

Ob Garmin, Google oder Gefühl – richtig navigiert ist halb gereist. Der Rest ist Abenteuer. Und mal ehrlich: Wer will schon auf direktem Weg ankommen, wenn das Ziel doch das Reisen ist?