Internet unterwegs: Wie wir im Wohnmobil online bleiben – und was du sonst noch wissen solltest
Von Starlink bis Handy-Hotspot – welche Internet-Lösungen unterwegs wirklich taugen (und welche eher Frust als Empfang liefern)

Internet im Wohnmobil – oder: WLAN, wo bist du nur?
Wer wie wir oft (oder ständig) im Wohnmobil lebt, arbeitet oder einfach nur Netflix und Ruhe will, kennt das Dilemma: Kein WLAN, schlechtes Netz, Dauerpufferung bei YouTube. Das muss nicht sein – aber es ist auch nicht ganz so einfach, wie viele denken. Wir nehmen dich mit durch den Dschungel der Internetlösungen für unterwegs – vom Hightech-Satelliten bis zur simpelsten Lösung mit dem Handy.
Spoiler: Wir selbst setzen auf Starlink – und würden es wieder tun!
1. Unsere Wahl: Starlink – schneller als der Blitz, teurer als dein Abo bei allen Streamingdiensten zusammen
Was ist Starlink?
Ein Satelliten-Internetdienst von Elon Musk (ja, der Tesla-Typ), der auch entlegene Orte mit Highspeed-Internet versorgt – perfekt fürs Vanlife in der Pampa oder am Atlantikstrand.
Vorteile:
- Extrem stabile Verbindung, selbst „im Nirgendwo“
- Hohe Geschwindigkeiten (Up/Down) – auch bei Videokonferenzen top
- Kein Datenlimit im typischen Gebrauch
- Roaming innerhalb Europas (mit Starlink Roam)
Nachteile:
- Anschaffungskosten: ca. 400–600 CHF (je nach Hardwareversion)
- Monatlich ca. 50–80 CHF
- Braucht Strom (ca. 50–70 Watt) – also Solarpower oder Batteriepower nötig
- Bei Bäumen oder tiefem Tal: Empfang kann eingeschränkt sein
Für uns ist es die beste Lösung, weil wir viel arbeiten, auf stabile Zoom-Verbindungen angewiesen sind und uns nicht mit „kein Netz“ rumschlagen wollen.
2. Mobile Router & CamperNet – die Klassiker für Vielreisende
Was ist das?
Ein mobiler LTE/5G-Router mit Daten-SIM-Karte. Gibt es von Netgear, Teltonika, TP-Link, Huawei, Zyxel, AVM (Fritz!Box) etc. CamperNet ist im Prinzip ein Router inklusive Antenne und Mobilfunkvertrag für Camper.
Vorteile:
- Flexibel und günstiger als Starlink
- Kombination mit externer Antenne möglich = besserer Empfang
- Nutzung von Prepaid oder Roaming-freien SIMs
- Viele Geräte sind Dual-SIM-fähig (z. B. Teltonika RUTX50)
Nachteile:
- Abhängig vom Mobilfunknetz – in abgelegenen Regionen oft kein Empfang
- 5G-Router sind teurer
- Komplexere Einrichtung, besonders mit Antenne und VPN
- Datenvolumen begrenzt, oder teuer im Ausland
Empfehlung für:
- Wer hauptsächlich in gut versorgten Gebieten unterwegs ist
- Wer nicht jeden Tag 5 Stunden online arbeiten muss
- Preis-Leistungs-Fans mit Bastelinteresse
3. Handy-Hotspot – die Lösung für Gelegenheits-Streamer und Insta-Story-Helden
Was ist das?
Einfach auf dem Smartphone den Hotspot aktivieren und andere Geräte damit verbinden.
Vorteile:
- Simpel und sofort verfügbar
- Keine Extra-Geräte nötig
- Mit Dual-SIM-Handy kannst du flexibel zwischen Netzen und Ländern wechseln
Nachteile:
- Akku vom Handy wird schnell leer
- Empfang meist schlechter als mit Antenne oder Router
- Begrenzte Geschwindigkeit bei mehreren Nutzern
- Je nach Tarif: teures Datenroaming oder Tempodrosselung
Empfehlung für:
- Kurztrips, Wochenendausflüge, Notlösungen
- Menschen mit „ich schreib nur kurz ein paar Mails“-Mentalität
4. Öffentliche WLANs – Gratis, aber mit Bauchweh
Campingplätze, Cafés, Supermärkte, Fähren: Überall gibt’s „kostenloses WLAN“. Klingt toll, ist aber oft… na ja: „kostenloser Frust“.
Vorteile:
- Kostenlos
- Gut für große Downloads oder Updates
Nachteile:
- Unsicher: unbedingt VPN nutzen!
- Meist überlastet, langsam oder instabil
- Login-Portale nerven – und funktionieren manchmal gar nicht
Empfehlung für:
- Wenn’s wirklich nichts anderes gibt
- Und du nicht gerade dein Bankkonto checken willst
5. Surfverhalten & Ausland: Datenfallen und Roamingmythen
In der Schweiz:
- Die meisten Schweizer Anbieter haben gute Netzabdeckung
- Günstige Datenpakete gibt’s z. B. bei Sunrise, Salt, Yallo, Digitec Connect
- Achtung: Bei 5G oft nur mit Aufpreis
In Europa:
- Dank Roaming-Regulierung in der EU sind viele Datenpakete auch in Deutschland, Italien, Frankreich etc. nutzbar
- Schweiz ist nicht EU – Schweizer SIMs kosten im EU-Ausland oft deutlich mehr!
Empfehlung:
- Kaufe lokale SIM-Karten im Ausland (z. B. Spanien: Lobster, Frankreich: Free Mobile)
- Nutze eSIM-Angebote wie Airalo oder Holafly, besonders für Kurzreisen
- Achte auf Netzabdeckung – nicht jeder Anbieter funktioniert gleich gut überall
Fazit: Die eine perfekte Lösung gibt’s nicht – aber die passende für deinen Stil!
Wenn du wie wir auf zuverlässige Internetverbindung angewiesen bist, ist Starlink dein bester Freund. Wenn du lieber sparsam unterwegs bist und etwas basteln magst: Router + Antenne ist dein Setup. Und für alle anderen gilt: Handy-Hotspot geht immer – solange du nicht gerade mitten in der Wüste von Andalusien stehst.
Lust auf mehr Tipps rund ums mobile Arbeiten, Reisen und Campen? Schau regelmässig auf uncampliziert.ch vorbei – da gibt’s alles, was dein WLAN-Herz begehrt. Auch offline lesbar – falls du mal wieder keinen Empfang hast. 😉
