14.Mai.2025

Internet unterwegs: Wie wir im Wohnmobil online bleiben – und was du sonst noch wissen solltest

Von Starlink bis Handy-Hotspot – welche Internet-Lösungen unterwegs wirklich taugen (und welche eher Frust als Empfang liefern)

Internet im Wohnmobil – oder: WLAN, wo bist du nur?

Wer wie wir oft (oder ständig) im Wohnmobil lebt, arbeitet oder einfach nur Netflix und Ruhe will, kennt das Dilemma: Kein WLAN, schlechtes Netz, Dauerpufferung bei YouTube. Das muss nicht sein – aber es ist auch nicht ganz so einfach, wie viele denken. Wir nehmen dich mit durch den Dschungel der Internetlösungen für unterwegs – vom Hightech-Satelliten bis zur simpelsten Lösung mit dem Handy.

Spoiler: Wir selbst setzen auf Starlink – und würden es wieder tun!

1. Unsere Wahl: Starlink – schneller als der Blitz, teurer als dein Abo bei allen Streamingdiensten zusammen

Was ist Starlink?
Ein Satelliten-Internetdienst von Elon Musk (ja, der Tesla-Typ), der auch entlegene Orte mit Highspeed-Internet versorgt – perfekt fürs Vanlife in der Pampa oder am Atlantikstrand.

Vorteile:

  • Extrem stabile Verbindung, selbst „im Nirgendwo“
  • Hohe Geschwindigkeiten (Up/Down) – auch bei Videokonferenzen top
  • Kein Datenlimit im typischen Gebrauch
  • Roaming innerhalb Europas (mit Starlink Roam)

Nachteile:

  • Anschaffungskosten: ca. 400–600 CHF (je nach Hardwareversion)
  • Monatlich ca. 50–80 CHF
  • Braucht Strom (ca. 50–70 Watt) – also Solarpower oder Batteriepower nötig
  • Bei Bäumen oder tiefem Tal: Empfang kann eingeschränkt sein

Für uns ist es die beste Lösung, weil wir viel arbeiten, auf stabile Zoom-Verbindungen angewiesen sind und uns nicht mit „kein Netz“ rumschlagen wollen.

2. Mobile Router & CamperNet – die Klassiker für Vielreisende

Was ist das?
Ein mobiler LTE/5G-Router mit Daten-SIM-Karte. Gibt es von Netgear, Teltonika, TP-Link, Huawei, Zyxel, AVM (Fritz!Box) etc. CamperNet ist im Prinzip ein Router inklusive Antenne und Mobilfunkvertrag für Camper.

Vorteile:

  • Flexibel und günstiger als Starlink
  • Kombination mit externer Antenne möglich = besserer Empfang
  • Nutzung von Prepaid oder Roaming-freien SIMs
  • Viele Geräte sind Dual-SIM-fähig (z. B. Teltonika RUTX50)

Nachteile:

  • Abhängig vom Mobilfunknetz – in abgelegenen Regionen oft kein Empfang
  • 5G-Router sind teurer
  • Komplexere Einrichtung, besonders mit Antenne und VPN
  • Datenvolumen begrenzt, oder teuer im Ausland

Empfehlung für:

  • Wer hauptsächlich in gut versorgten Gebieten unterwegs ist
  • Wer nicht jeden Tag 5 Stunden online arbeiten muss
  • Preis-Leistungs-Fans mit Bastelinteresse

3. Handy-Hotspot – die Lösung für Gelegenheits-Streamer und Insta-Story-Helden

Was ist das?
Einfach auf dem Smartphone den Hotspot aktivieren und andere Geräte damit verbinden.

Vorteile:

  • Simpel und sofort verfügbar
  • Keine Extra-Geräte nötig
  • Mit Dual-SIM-Handy kannst du flexibel zwischen Netzen und Ländern wechseln

Nachteile:

  • Akku vom Handy wird schnell leer
  • Empfang meist schlechter als mit Antenne oder Router
  • Begrenzte Geschwindigkeit bei mehreren Nutzern
  • Je nach Tarif: teures Datenroaming oder Tempodrosselung

Empfehlung für:

  • Kurztrips, Wochenendausflüge, Notlösungen
  • Menschen mit „ich schreib nur kurz ein paar Mails“-Mentalität

4. Öffentliche WLANs – Gratis, aber mit Bauchweh

Campingplätze, Cafés, Supermärkte, Fähren: Überall gibt’s „kostenloses WLAN“. Klingt toll, ist aber oft… na ja: „kostenloser Frust“.

Vorteile:

  • Kostenlos
  • Gut für große Downloads oder Updates

Nachteile:

  • Unsicher: unbedingt VPN nutzen!
  • Meist überlastet, langsam oder instabil
  • Login-Portale nerven – und funktionieren manchmal gar nicht

Empfehlung für:

  • Wenn’s wirklich nichts anderes gibt
  • Und du nicht gerade dein Bankkonto checken willst

5. Surfverhalten & Ausland: Datenfallen und Roamingmythen

In der Schweiz:

  • Die meisten Schweizer Anbieter haben gute Netzabdeckung
  • Günstige Datenpakete gibt’s z. B. bei Sunrise, Salt, Yallo, Digitec Connect
  • Achtung: Bei 5G oft nur mit Aufpreis

In Europa:

  • Dank Roaming-Regulierung in der EU sind viele Datenpakete auch in Deutschland, Italien, Frankreich etc. nutzbar
  • Schweiz ist nicht EU – Schweizer SIMs kosten im EU-Ausland oft deutlich mehr!

Empfehlung:

  • Kaufe lokale SIM-Karten im Ausland (z. B. Spanien: Lobster, Frankreich: Free Mobile)
  • Nutze eSIM-Angebote wie Airalo oder Holafly, besonders für Kurzreisen
  • Achte auf Netzabdeckung – nicht jeder Anbieter funktioniert gleich gut überall

Fazit: Die eine perfekte Lösung gibt’s nicht – aber die passende für deinen Stil!

Wenn du wie wir auf zuverlässige Internetverbindung angewiesen bist, ist Starlink dein bester Freund. Wenn du lieber sparsam unterwegs bist und etwas basteln magst: Router + Antenne ist dein Setup. Und für alle anderen gilt: Handy-Hotspot geht immer – solange du nicht gerade mitten in der Wüste von Andalusien stehst.

Lust auf mehr Tipps rund ums mobile Arbeiten, Reisen und Campen? Schau regelmässig auf uncampliziert.ch vorbei – da gibt’s alles, was dein WLAN-Herz begehrt. Auch offline lesbar – falls du mal wieder keinen Empfang hast. 😉