04.Juni 2025

Immer sauber bleiben – Warum Sauberkeit der Schlüssel zu freien Stellplätzen ist

Wie ein Lieblingsplatz am See verlorenging und was das mit uns allen zu tun hat

Immer sauber bleiben – Warum Sauberkeit der Schlüssel zu freien Stellplätzen ist

Noch vor wenigen Jahren hatten wir ihn: unseren Lieblingsplatz. Ein unscheinbarer Parkplatz, direkt am Sempachersee, nur ein paar Kilometer von unserem Zuhause entfernt – aber für uns der perfekte Ort für kleine Fluchten aus dem Alltag.

Dort trafen wir uns mit Freunden, assen im Winter bei dickem Schneefall draussen Fondue und tranken Weisswein – in klirrender Kälte, mit roten Nasen und warmen Herzen. Im Herbst genossen wir die letzten Sonnenstrahlen am See, im Frühjahr schlenderten wir ins Städtli zum Essen. Manchmal war es einfach nur der erste Stopp nach einem langen Arbeitstag, um tief durchzuatmen und in den Reisemodus zu wechseln.

Ein Platz, der uns viel bedeutete.

Doch heute? Verboten. Gesperrt. Geschichte.

Warum? Die ehrliche Antwort.

Weil ein paar wenige Menschen nicht verstanden haben, was Verantwortung bedeutet.

Weil es Wohnmobilisten gibt, die ohne Toilette und ohne Mülleimer unterwegs sind – aber dafür mit umso mehr Hinterlassenschaften. Was für uns ein Rückzugsort war, wurde für die Stadt zur täglichen Zumutung. Müllsäcke im Gebüsch, Klopapier am Ufer, Gerüche, die man lieber nicht beschreibt.

Corona hat die Situation verschärft – mehr Camper, weniger Verständnis, noch weniger Rücksicht. Und ganz ehrlich? Wären wir in der Stadtverwaltung gewesen, hätten wir wahrscheinlich genauso entschieden.

Denn wenn Sauberkeit nicht mehr selbstverständlich ist, bleibt nur die Kontrolle.

Freiheit braucht Verantwortung

Freistehen. Die Seele baumeln lassen. Einfach mal ein paar Stunden in der Natur sein. Das ist ein Privileg. Kein Recht. Und Privilegien muss man sich verdienen – mit Rücksicht, mit Benehmen, mit gesundem Menschenverstand.

Das bedeutet:

  • Eigene Toilette nutzen (und nicht den nächstbesten Busch).
  • Müll mitnehmen, auch wenn der nächste Eimer erst 5 Kilometer weiter steht.
  • Andere mit Respekt behandeln, nicht mit Gleichgültigkeit.

Nur so bleiben solche Plätze erhalten. Nur so können wir unseren Kindern zeigen, wie schön das mobile Reisen sein kann – ohne Verbotsschilder an jedem Seeufer.

Was wir tun können

Jeder von uns trägt Verantwortung. Ob mit einem Liner oder einem kleinen Kastenwagen – wir alle hinterlassen Spuren. Und wir alle entscheiden, ob es Reifenspuren oder Schandflecken sind.

Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass Lieblingsplätze nicht zu verbotenen Zonen werden. Denn Sauberkeit ist kein Luxus. Sie ist die Eintrittskarte zur Freiheit.