Frostsicher durch den Winter – So machst du dein Wohnmobil winterfest
Wasser raus, Heizung runter, Schimmel keine Chance – so bleibt dein Camper auch in der kalten Jahreszeit top in Form.

Frostsicher durch den Winter – So machst du dein Wohnmobil winterfest
Elena, unsere beiden Hunde Loui und Gino und ich sind eigentlich immer unterwegs. Uns zieht’s im Winter genauso raus wie im Sommer – vielleicht etwas näher an Glühweinstände als ans Meer, aber immer mit dem Wohnmobil. Trotzdem kommt es auch bei uns mal vor, dass wir den Camper für ein paar Wochen nicht brauchen. Dann machen wir es einfach: Heizung auf 5 Grad, alles stehen lassen – fertig.
Aber: Das funktioniert nur, wenn du in absehbarer Zeit wieder los willst. Wenn dein Wohnmobil aber wirklich in den Winterschlaf geht, braucht es etwas mehr Zuwendung – sonst steht im Frühling das grosse Erwachen an. Und zwar mit Frostschäden, Schimmel oder geplatzten Leitungen.
Damit das alles ganz uncampliziert bleibt, zeigen wir dir hier Schritt für Schritt, wie du dein Wohnmobil richtig winterfest machst.
1. Wasser raus – sonst knallt’s bei Frost
Wasser ist im Sommer dein Freund. Im Winter eher der fiese Ex, der dir die Leitungen ruiniert. Deshalb:
- Frischwassertank komplett entleeren
- Alle Wasserhähne öffnen, auch die Mischbatterien auf Mittelstellung stellen
- Pumpe kurz einschalten (aber nicht trockenlaufen lassen), damit der Rest rauskommt
- Wenn du magst: mit Druckluft durchblasen – der Extra-Schritt für Extra-Sicherheit
- Boiler nicht vergessen – hier gibt’s oft ein FrostControl-Ventil (z. B. Truma), das bei rund 4 °C automatisch öffnet
2. Grauwasser & Toilette – alles muss raus
- Grauwassertank entleeren und gut durchspülen
- Toilettenkassette leeren, reinigen und die Dichtungen mit Silikonfett verwöhnen
- Tankdeckel leicht offen lassen – so wird’s nicht muffig
3. Die Sache mit der Heizung: Truma oder Alde?
Truma (Gasheizung mit Boiler):
- Boiler entleeren
- FrostControl-Ventil prüfen (öffnet bei ca. 4 °C)
- Heizung ausschalten, Strom trennen – fertig
Alde-Wasserheizung:
- Ganz wichtig: Heizkreislauf bleibt geschlossen und gefüllt – das Frostschutzmittel (Glykol) bleibt drin!
- Nur das Brauchwasser ablassen, also Frisch- und Warmwasser aus Leitungen & Boiler
- Frostschutzanteil prüfen (alle 2–3 Jahre erneuern lassen)
- Heizung stromlos machen, wenn du sie im Winter nicht nutzt
💡 Typischer Fehler: Das Heizsystem komplett entleeren. Nicht machen! Nur das Frischwasser raus – die Alde will ihren Glykol-Cocktail behalten.
4. Strom sparen – aber schlau
- Aufbaubatterie abklemmen oder ein Ladegerät mit Erhaltungsladung verwenden
- Wer Solar auf dem Dach hat: Glückspilz – der Camper lädt sich von allein
- Alle paar Wochen kontrollieren – tiefentladene Batterien sind Geschichte
- Auch an die Starterbatterie denken, wenn du länger nicht fährst
5. Lüften, pflegen, offen lassen – Schimmel hat keine Chance
- Fenster leicht öffnen oder Spaltlüfter einsetzen
- Gummidichtungen mit Pflegemittel behandeln
- Verdunkelungen & Fliegengitter nur locker schliessen
- Kühlschrank, Schränke, Bad offen lassen, damit Luft zirkulieren kann
- Polster aufstellen oder ankippen – alles, was nicht atmen kann, gammelt sonst
6. Aussen hui – auch im Winterschlaf
- Camper gründlich reinigen – auch das Dach
- Wer nicht überdacht parken kann: atmungsaktive Abdeckplane nutzen (bitte keine Baumarktfolie – dein Wohnmobil ist kein Grillhähnchen!)
- Reifendruck leicht erhöhen oder das Fahrzeug zwischendurch bewegen
- Holz oder Gummi unter die Reifen legen – weg vom nassen Boden
- Gasflaschen abklemmen, ggf. ausbauen, je nach Lagerort
Wenn du doch im Winter unterwegs bist …
… mach’s wie wir:
Heizung auf 5 °C, Türen zu, Hunde rein – läuft.
Aber: Das ist nur sinnvoll, wenn du bald wieder losfährst. Für längere Pausen braucht’s das volle Programm.
Fazit: Einmal vorbereitet – nie mehr Frostfrust
Das Einwintern deines Campers ist keine Wissenschaft. Ein bisschen Sorgfalt, ein paar Handgriffe – und du startest im Frühling stressfrei und ohne böse Überraschungen.
Und wer weiss: Vielleicht sehen wir uns irgendwo auf einem verschneiten Stellplatz – mit heissem Tee, warmem Hund und einem Camper, der ganz entspannt durch den Winter gekommen ist.