Das erste Mal – Mit dem Wohnmobil auf Jungfernfahrt
Warum du deinen Humor besser nicht zuhause vergisst (aber die Zahnbürste vielleicht schon)

Das erste Mal – Mit dem Wohnmobil auf Jungfernfahrt
Die erste Reise mit dem neuen Wohnmobil ist wie das erste Date nach der Pubertät: aufregend, voller Erwartungen – und garantiert läuft irgendwas schief. Egal, ob du gerade frisch ins Camping-Game eingestiegen bist, dir ein Wohnmobil gemietet hast oder nach dem siebten Alkoven jetzt endlich deinen Traumliner fährst – das erste Mal mit diesem Fahrzeug bleibt besonders.
Und was soll ich sagen? Selbst mit Checkliste, YouTube-Recherche, Opa’s Tipps und dem wohlmeinenden Rat aus der Facebook-Gruppe „Wohnmobilfreunde Europa“: Irgendwas fehlt immer.
Die Abfahrt – voller Elan und mit halber Ausrüstung
Der Kühlschrank brummt, der Tank ist voll, du hast sogar den Wasserschlauch ordentlich aufgerollt – und dann? Stehst du auf dem ersten Stellplatz und merkst: Kaffee. Kein Kaffee.
Gut, dass dein Partner noch mit dir spricht. Besser, dass du wenigstens an den Dosenöffner gedacht hast – wenn schon nicht an die Dosen selbst.
Und nein, wir reden hier nicht von existentiellen Dingen wie einem Schraubenschlüssel für die Gasflasche (okay, vielleicht auch doch). Es sind eher die kleinen Gemeinheiten: das fehlende Schneidebrett, der vergessene Flaschenöffner, keine Lesebrille oder das Klopapier aus der Vorratskammer – das du bei der letzten Kontrolle als „wird nicht benötigt“ abgehakt hattest. Classic.
Improvisieren ist das halbe Camperleben
Genau da kommt er ins Spiel, dein treuester Reisebegleiter: der Notizblock.
Nicht Instagram, nicht der Navi und auch nicht Tante Ruths Ratgeber „Wohnmobil für Anfänger – von A wie Auffahrkeil bis Z wie Zeltanbau“.
Sondern ein stinknormaler Block (oder dein Smartphone, falls du zu den Digitalen gehörst).
Schreib auf, was fehlt. Schreib auf, was nervt. Schreib auf, was genial funktioniert hat. Und bitte, bitte notiere dir die Höhe deines Fahrzeugs – bevor du es in einer französischen Altstadt unter einem denkmalgeschützten Balken versuchst durchzuschieben.
Humor ist das wichtigste Zubehör
Das vielleicht wichtigste Mitbringsel auf der ersten Tour? Humor.
Denn wenn du dich selbst nicht mehr ernst nimmst, dann lachen dich wenigstens die anderen mit dir – und nicht über dich.
Du wirst mit quietschender Inneneinrichtung durch Kurven fahren, auf Parkplätzen wenden, die man besser rückwärts mit einem Smart besucht hätte, und irgendwann deine Auffahrkeile als Yoga-Blockersatz verwenden. Alles Teil der Erfahrung.
Solange du nicht deinen Partner oder die Hunde vergessen hast, ist eigentlich alles gut. Der Rest ist Abenteuer. Und ein guter Grund, nach der Reise bei einem Glas Wein in deinem neuen rollenden Zuhause zu sitzen und zu sagen:
„Weißt du noch, damals … beim ersten Mal?“
Wenn du beim nächsten Mal nichts vergisst – Respekt!
Aber falls doch: Willkommen im Club. Wir nennen es nicht Fehler.
Wir nennen es Camping.